Jüdischer Friedhof

Westlich von Strakonice liegt an der Straße nach Pracejovice ein uralter jüdischer Friedhof. Nach dem Abriss der jüdischen Synagoge (das älteste Bethaus brannte im Jahre 1741 ab, die alte Synagoge stürzte im Jahre 1858 ein und die neue Synagoge wurde im Jahre 1956 abgerissen) ist der jüdische Friedhof einer der wenigen Andenken, die an diese bedeutende Kommunität erinnern, die sich unauslöschlich in die Geschichte der Stadt, vor allem in die Geschichte der Textilherstellung, eingeschrieben hat.
Die Strakonitzer Juden erhielten gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Erlaubnis, ihren eigenen Friedhof zu gründen. Wo sie vorher begraben wurden, ist unbekannt. Die ältesten bewahrt gebliebenen Grabsteine lassen sich in die erste Hälfte des 18. Jahrhundert datieren – der älteste lesbare Grabstein trägt die Jahreszahl 1736, der letzte stammt aus dem II. Weltkrieg. Der Friedhof ist von einer hohen Steinmauer umschlossen, welche die Gräber vor Schändung schützen sollte. An der Vorderfront des Friedhofs steht ein kleines Häuschen, das als Leichenhaus verwendet wurde. In einer Ecke des Friedhofs steht eine Pumpe zur rituellen Reinigung der Hände nach Beendigung der Beerdigungszeremonie. In der Gegenwart wird der jüdische Friedhof in Strakonice nicht mehr verwendet. Die Beerdigungen endeten hier im Laufe des II. Weltkriegs, als die Strakonitzer Juden aus der Stadt deportiert wurden. Die letzte Beerdigung fand hier in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts statt.
1860 bauten sich die hiesigen Juden eine neue Synagoge – ein Bethaus, nachdem die alte holzgezimmerte Synagoge im Jahre 1858 bei einer Trauung einfiel. Das neue Bauwerk statteten sie mit Bänken aus, die der Altmeister Jan Vlastislav Plánek mit kunstvollen Schnitzereien versah.
Die letzten Reste der jüdischen Kommunität – zeitgenössische Fotografien der Synagoge und ein Teil des jüdischen Gettos Bezděkov werden im ‚Museum des mittleren Otavagebietes´aufbewahrt.
























