Gruft der Erbpostmeister

Auf dem Friedhof in Strakonice steht unweit der Sankt-Wenzelskirche die frühbarocke Kapelle zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit – die Gruft der Erbpostmeister. Sie wurde im Jahre 1680 erbaut. Davon zeugt die Inschrift, die in die Marmortafel gemeißelt ist, welche die Gruft abdeckt. Die damals vom Erzbischof geweihte Kapelle diente einst für Gottesdienste. Zu josephinischen Zeiten wurde kraft Dekret ihre Auflösung befohlen. Später wurde sie vom damaligen Postmeister Jan Michael Čížek repariert und ihrer ursprünglichen Bestimmung zurückgegeben. Am 7. August 1751 wurde Jan Nemrha Postmeister und von da ab war dieses Amt erblich. Die Gruft wurde so zum letzten Ruheort der Familien der Strakonitzer Erbpostmeister, die sich gleichzeitig um die Gruft kümmerten.
Ihre heutige Inhaberin ist Frau Maria Follprachtová aus Prag, ein direkter Nachkomme der Strakonitzer Erbpostmeister und überdies eine Verwandte des tschechischen Politikers František Palacký. Zu Kriegsende wurde die Gruft bei der Bombardierung des Bahnhofs, genauso wie die Sankt-Wenzelskirche, stark beschädigt und erst nach dem Krieg repariert. Um 1970 wurde sie von der Kommunalverwaltung als Abdankungshalle, ja vorrübergehend sogar als Garage für einen Gartentraktor verwendet. Erst in der Gegenwart erlebt sie bessere Zeiten – 1995 wurde die Fassade renoviert und anschließend auch ein illusorischer Altar an der Stirnfront der Kapelle gemalt. An den Seiten der Kapelle befinden sich zwei gemalte Heiligenfiguren – wohl der hl. Florian und der hl. Urban – ihre Bestimmung ist nicht ganz eindeutig. Auch das wertvolle Renaissancegitter ist erwähnenswert.
























