Brušák-Kapelle

An der Kreuzung der Radomyšl- und Šmidinger-Straße steht eine weitere Sankt-Johannes-Kapelle. Sie wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts erbaut und auch sie wurde dem gerade erst heiliggesprochenen Johannes Nepomuk geweiht. Eines der beiden nachweislichen Wunder, die Johanns Heiligsprechung begründeten, spielte sich gerade hier in Strakonice ab: Die Rettung des Mädchens Rosalie Hodánková vor dem Ertrinken, als sie im Jahre 1718 im Eis einbrach und unter die Mühlräder geriet. Von hier wurde sie nach langem Suchen und unter den Blicken zahlreicher Zeugen lebend und gesund aus den Fluten gezogen.
Zur Zeit ihrer Erbauung stand die Kapelle noch allein, mitten im Feld. Dieses Feld wurde mit einer Grunddienstbarkeit belastet, die jeglichen Eigentümer verpflichtete, die Kapelle in einem guten Zustand zu bewahren und ggf. zu reparieren. Da die Grundstücke in Besitz der Familie Brušák waren, wird die Kapelle dementsprechend auch ‚Brušák-Kapelle‘ genannt. In der Umgebung der Kapelle wurden Gebeine, Uniformknöpfe, eine Gewehrkugel und ein gotischer Schlüssel gefunden. Entsprechende Nachforschungen durch B. Dubský aus Řepice belegen, dass es sich hierbei um die sterblichen Reste napoleonischer Soldaten handelt. Heute werden diese Funde im Museum in Strakonice aufbewahrt. Da die Kapelle zwar an einem recht frequentierten Ort, jedoch etwas hinter der Häuserfront versteckt steht, ist sie sehr unauffällig. Es ist sicher lobenswert, dass die Kapelle nicht wie viele andere dem baulichen Aufschwung in dieser Lokalität zum Opfer fiel.
























