St. Wenzelsfriedhof

In der Umgebung der St. Wenzelskirche befindet sich der gleichnamige Friedhof auf dem Gebiet der verschwundenen Siedlung Lom. Er stammt von der Wende des 13. zum 14. Jahrhundert, also aus der gleichen Zeit, als von Bavor III. die Kirche des hl. Wenzel in dieser uralten Siedlung gegründet wurde. Mit der Zeit blieb er der einzige Friedhof in Strakonice. Sein enormes Alter bezeugen unter anderem auch zahlreiche, in den Fußboden eingelassene Grabsteine aus dem 16. Jahrhundert. Der Friedhof war schon immer heiliger Boden. Zuerst breitete er sich lediglich in der unmittelbaren Umgebung der Kirche aus, nach und nach wuchs er bis zu seiner heutigen Fläche an.
Es war ein konfessioneller Friedhof. Das Patronatsrecht nicht nur über den Friedhof, sondern auch über die Kirche übten der Gutshof der Großprioren des Malteserordens und später die Partei des konservativen Großgrundbesitzes aus, die sowohl für die materiellen als auch ökonomischen Angelegenheiten sorgte, einen Totengräber beschäftigte und sich auch sonst für Ordnung und Instandhaltung verantwortlich zeichnete. Was die religiösen Angelegenheiten betraf, hatte die Dechanei das letzte Wort. Nach 1948 ging das Patronatsrecht auf den Staat über und der Friedhof steht in der Verwaltung der Technischen Dienste Strakonice, s. r.o.
Den Friedhof betritt man durch ein Tor mit figuralen Ornamenten. Auf dem Friedhofsgelände sind auch die Kapelle der Allerheiligsten Dreifaltigkeit (Gruft der Erbpostmeister), die St. Adelbertkapelle, ein hohes Steinkreuz aus dem Jahre 1888, das Grab von Jan Vlastislav Plánek und die Gruft der Familie Papež mit Büste von Břetislav Benda zu sehen.
























